Gepatschferner

Gepatschferner – Sein oder Nichtsein „Unsere aktualisierte Diagnose zeigt, dass lebenswichtige Organe des Erdsystems geschwächt werden, was zu einem Verlust an Widerstandsfähigkeit führt und das Risiko, Kipp-Punkte zu überschreiten, steigen lässt“ – so lautet die aktuelle (2024) Mitteilung des Postdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Die Alpengletscher schnelzen immer schneller – das zeigen auch unsere Bildvergleiche im „Gletscherarchiv“ deutlich. Trotz all dieser Erkenntnisse gibt es Pläne zu neuen Skigebiets-Erschließungen in bisher nicht erschlossene Höhen – in die letzten – und vorläufigen - Rückzugsgebiete großer Alpen-Gletscher. Offenbar gibt es Pläne für die Erschließung des Gepatschferner-, der – noch – zur größten zusammenhängenden Gletscherfläche [...]

DAV: “Der Erschließungswahnsinn muss ein Ende haben!”

Die Betreiber der beiden Skigebiete „Pitztaler Gletscher“ und „Sölden – Rettenbachferner“ hatten den  Zusammenschluss zum größten Gletscherskigebiet Österreichs geplant. Die bisher unberührten Gletscherflächen des Hangenden Ferners, Karlesferner und Mittelbergferner mit den freien Gletscherflächen um den Linken Fernerkogel zwischen Pitz- und Ötztal sollten seilbahn- und skitechnisch erschlossen werden. Um die beiden bestehenden Gletscherskigebiete miteinander zu verbinden, waren etwa 64 ha neue Pistenflächen und insgesamt 3 neue Aufstiegshilfen geplant. Doch die Bevölkerung von St. Leonhard im Pitztal entschied im Sommer 2022 gegen das Projekt und für den Gletscherschutz. Im Februar 2023 haben die Betreiber des Pitztaler Gletscherskigebiets aber nochmals Pläne für die Erweiterung auf [...]

Klimawandel – und kein Ende

Die Keeling Kurve zeigte am 7. März 2023 den Wert von 421,33 ppm. ((https://keelingcurve.ucsd.edu/)) In den Schweizer Alpen herrschte im Winter 2022/2023 eine extreme Schneearmut. Selbst die Gletscher waren bis auf über 4000 Meter Höhe nahezu schneefrei. Zur gleichen Zeit versanken einige Regionen der Ostalpen im Schnee. „Hitzewellen über Europa haben drei- bis viermal schneller zugenommen als in den übrigen nördlichen mittleren Breitengraden, wie etwa in den USA oder Kanada, so das Ergebnis einer neuen Studie.  Ein internationales Team von Forschenden wertete dazu Beobachtungsdaten aus den letzten 40 Jahren aus und zeigte, dass dieser rasche Anstieg mit Veränderungen in der [...]

Albert Mountain Award 2022

Die "Gesellschaft für ökologische Forschung" wurde für das "Gletscherarchiv" mit dem "Albert Mountain Award 2022" ausgezeichnet. In der Begründung heißt es: "Die Gesellschaft für ökologische Forschung in München engagiert sich seit 1977 für die Analyse natur- und sozialwissenschaftlicher Aspekte der Industrialisierung und für nachhaltigen Umgang mit den entsprechenden Umweltfragen. Das von ihr ins Leben gerufene Gletscherarchiv dokumentiert anhand präzise nachgestellter Wiederholungsaufnahmen von alten Bildern und Postkarten den raschen und sich zunehmend beschleunigenden Gletscherschwund in den Alpen. Die so entstandene Bildersammlung kombiniert technische Präzision, fokussierte Beharrlichkeit und emotionale Wahrnehmung. Sie trägt in einzigartiger Weise zur öffentlichen Kommunikation in der Klimadiskussion bei. [...]

20 Jahre Gletschervergleiche 2000 bis 2019

Zwischenbilanz: kein Lernprozess Am 12. Dezember 2019 - während des Weltklimagipfels COP25-Gipfel in Madrid - hatte die CO2-Konzentration in der Atmosphäre 411.52 ppm erreicht. ((https://scripps.ucsd.edu/programs/keelingcurve/)) "Das Tempo des Anstiegs der Treibhausgasmenge in unserer Atmosphäre ist in der Klimageschichte der letzten 66 Millionen Jahre beispiellos... Beobachtungs-Daten zeigen, dass einige Elemente des Erdsystems bereits jetzt, bei 1°C erhöhter globaler Mitteltemperatur, auf dem Weg zu potenziell unumkehrbaren Veränderungen sind. Hierzu zählt das beschleunigte Schmelzen der grönländischen und westantarktischen Eismassen, Veränderungen in Regenwäldern und das Auftauen von arktischem Permafrostboden." ((Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Forschung für COP25: Zehn Fakten, die Verhandler beim Klimagipfel kennen sollten - [...]

Gletscherschmelze und Klimawandel

13. Oktober 2018: 406.13 ppm (parts per million) CO2 (https://scripps.ucsd.edu/programs/keelingcurve). Der Konzentrationsverlauf des Spurengases Kohlendioxid wird seit 1958 in einer Kurve – der Keeling-Kurve – grafisch dargestellt. 1958 initiierte der Chemiker Charles Keeling den Beginn der kontinuierlichen Messungen der atmosphärischen CO2-Konzentration auf dem Mauna Loa auf Hawaii. Nach allem, was wir wissen, war der CO2-Wert, seit es den Homo sapiens gibt, noch nie so hoch. Zu Beginn der Industrialisierung lag die CO2-Konzentration bei 280 ppm. Bei Untersuchungen von Tiefbohrkernen im Inlandeis der Antarktis konnten der CO2- und der CH4-Gehalt (Methan) in den Luftbläschen bis zu 700.000 Jahre zurück bestimmt werden. [...]

Der Klimawandel … Der Klimagipfel von Paris

Beim 21. UNO-Klimagipfel (COP21) in Paris wurde das erste internationale Abkommen zum Klimaschutz von 196 Ländern angenommen. Mit diesem Dokument beschließen die Staaten, die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad zu begrenzen - mit weitergehenden „Bemühungen“ um eine Begrenzung auf 1,5 Grad. Die vorgelegten Maßnahmen reichen aber längst nicht aus, um den Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad zu halten, schon gar nicht, um ihn auf 1,5 Grad zu begrenzen. Nur so wären aber eine drastische weitere Zunahme von Wetterextremen und ein Meeresspiegel-Anstieg vielleicht noch abzuwenden. Das heißt insbesondere: rigorose Energieeinsparungen auf allen Gebieten. „Die positive Seite ist, dass es jetzt einen [...]