Die Keeling Kurve zeigte am 7. März 2023 den Wert von 421,33 ppm.1
In den Schweizer Alpen herrschte im Winter 2022/2023 eine extreme Schneearmut. Selbst die Gletscher waren bis auf über 4000 Meter Höhe nahezu schneefrei. Zur gleichen Zeit versanken einige Regionen der Ostalpen im Schnee.
„Hitzewellen über Europa haben drei- bis viermal schneller zugenommen als in den übrigen nördlichen mittleren Breitengraden, wie etwa in den USA oder Kanada, so das Ergebnis einer neuen Studie. Ein internationales Team von Forschenden wertete dazu Beobachtungsdaten aus den letzten 40 Jahren aus und zeigte, dass dieser rasche Anstieg mit Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation zusammenhängt: Große Windbänder in 5 bis 10 Kilometer Höhe sind im Wandel begriffen. Zustände, in denen sich der Jetstream in zwei Äste aufspaltet – so genannte Doppeljet-Lagen – halten zunehmend länger an“.2
Auf dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro hatten 154 Staaten die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) gezeichnet.
Dieses multilaterale Übereinkommen trat 1994 in Kraft. Aktuell haben 196 Vertragsparteien sowie die EU als regionale Wirtschaftsorganisation die Klimarahmenkonvention ratifiziert. Mit der Klimarahmenkonvention erkennt die internationale Staatengemeinschaft weltweite Klimaänderungen als ernstes Problem an und verpflichtet sich zum Handeln.
Das Ziel der Klimarahmenkonvention ist die Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen auf einem Niveau, bei dem eine gefährliche vom Menschen verursachte Störung des Klimasystems verhindert werden soll. Dies muss in einem Zeitraum geschehen, der es Ökosystemen erlaubt, sich auf natürliche Weise an die Klimaänderungen anzupassen.3
Dazu sollten alle Staaten gemäß ihrer „gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung und Kapazitäten” beitragen.
30 Jahre danach bemühen sich noch immer vergeblich über 190 Nationen, ihre in den UN-Konferenzen ausgehandelten, aber nicht bindenden Nationally Determined Contributions (NDCs) gegen die nationalen Widerstände durchzusetzen – und scheitern: Jede Nation für sich. Zuletzt bei der COP27: Im November 2022 trafen sich die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen im ägyptischen Sharm El-Sheikh zu ihrer 27. Konferenz (COP27). Diese Klimakonferenz war die erste COP, auf der nicht mehr das Rahmenwerk des Pariser Abkommens verhandelt wurde – dessen Ausarbeitung wurde bereits auf der COP26 in Glasgow abgeschlossen.
Der Fokus von COP27 sollte auf die tatsächliche Umsetzung des Abkommens gelegt werden – mit kurzfristige Maßnahmen für den Klimaschutz und die Minderung der Treibhausgasemissionen. Aber bis auf ein Versprechen einiger Industrieländer von Entschädigungszahlungen für existentiell betroffene Länder blieb COP27 völlig ergebnislos.
Die Erfolglosigkeit der internationalen Klimapolitik und deren Umsetzungen sind sichtbar an der ungebrochen ansteigenden Keeling-Kurve, die die Konzentration des CO2 in der Atmosphäre im Zeitverlauf darstellt.
Wenige Länder verursachen etwas über zwei Drittel der weltweiten weltweiten CO2-Emissionen. Auch Deutschland ist mit 1,8 Prozent unter den Top-10-Ländern vertreten. China, USA und Indien kommen zusammen auf etwa die Hälfte der weltweiten Emissionen. Deutschland ist der siebthöchste Verursacher von Kohlendioxid-Emissionen weltweit und weist einen Anteil von 1,82 % an der gesamten weltweiten CO2-Belastung auf.4
Und wer „gewinnt“?
Die sogenannten „Big Five“ – die fünf größten westlichen Ölkonzerne – haben im Jahr 2022 195 Milliarden US-DollarGewinn gemacht. Den größten Sprung machte dabei ExxonMobile mit einer Jahressteigerung des Quartalsgewinns von 4,7 auf 17,9 Milliarden Dollar.5
Der Ölkonzern ExxonMobil hatte bereits in den 1970er Jahren die Klimawirkung von CO2-Emissionen genau erkannt, wie eine neue Studie von ‚Science‘ – zitiert nach Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK:
„Was ExxonMobil erstaunlich genau wusste, und was ExxonMobil dann bekanntlich leider tat, steht in scharfem Kontrast, erklärt Stefan Rahmstorf vom PIK, Ko-Autor der Studie. Eine Exxon-Projektion sagte sogar schon 1977 korrekt voraus, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe ein ‚kohlendioxidinduziertes Superinterglazial‘ verursachen würde. Das ist eine Warmzeit, die nicht nur viel wärmer ist als alles in der Geschichte der menschlichen Zivilisation, sondern sogar wärmer als die letzte Warmzeit vor 125.000 Jahren. Durch den unaufhörlichen Ausstoß von Treibhausgasen sind wir heute schon weit auf dem Weg dorthin.“67
Ein weiterer Gewinner ist der Autohersteller Mercedes-Benz – dank Luxusautos.
„Der Autohersteller Mercedes-Benz hat seinen Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr gesteigert. Der Betriebsgewinn kletterte 2022 um 28 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro und damit stärker als erwartet. Der Umsatz legte um zwölf Prozent auf 150 Milliarden Euro zu.“ Der Fokus liegt auf Spitzenmodellen. 8
„Eine unselige Allianz aus Erdöl- und Autoindustrie treibt den Ölkonsum in den westlichen Ländern in die Höhe. 60 Prozent des weltweit geförderten Erdöls fließen in den Verkehrssektor – und tragen erheblich zur Erderwärmung bei. Dennoch erreicht der Kraftstoffverbrauch in Deutschland bei teuren Autos jedes Jahr neue Rekorde.“9
- https://keelingcurve.ucsd.edu/ [↩]
- https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/mehr-hitzewellen-in-westeuropa-wegen-veraenderungen-des-jetstreams [↩]
- https://unfccc.int/resource/docs/convkp/convger.pdf – Artikel 2 UNFCCC [↩]
- https://de.statista.com/infografik/23383/anteil-der-laender-an-den-weltweiten-co2-emissionen/ [↩]
- https://www.focus.de/finanzen/oel-und-gasmultis-krise-befeuert-profite-von-energiekonzernen-verbraucher-bleiben-auf-der-strecke_id_184721632.html [↩]
- https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/oelkonzern-exxon-kannte-klimawirkung-ganz-genau-neue-studie-in-science [↩]
- https://www.wallstreet-online.de/nachricht/14224119-us-oelriese-exxon-groesstem-quartalsgewinn-jahr [↩]
- https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/mercedes-benz-gewinn-bilanz-umsatz-100.html [↩]
- https://www.greenpeace.de/klimaschutz/klimakrise/oel-milliarden-klimaschutz [↩]